Jahresabschluss „In festlichem Glanze“

Jahresabschluss 2014 der Mülheimer Casinogesellschaft
„In festlichem Glanze“ verabschiedete sich die Gesellschaft Casino vom alten Jahr – d.h. den festlichen Glanz lieferten nicht wir, sondern das Folkwang Kammerorchester unter der Leitung von Johannes Klumpp und vor allem der hervorragende Trompeter Christian Martin Kirsch – natürlich, wie es für Weihnachten wohl unvermeidlich ist – im barocken bzw. frühklassischen Stil.
Der Teufelsgeiger Tartini schrieb sich u.a. ein Violinkonzert in D-Dur auf den Leib, das in
seiner springlebendigen, komödiantischen Art Assoziationen an die Commedia dell`Arte
aufkommen lassen konnte, mit einer aus den Opernarien übernommenen Solokadenz aber schon auf klassische Gepflogenheiten hinwies. Die gestochen klare Leichtigkeit, mit der Christian Martin Kirsch den Violin-Solopart auf der Trompete realisierte, löste allgemeine Begeisterung aus. Ebenso erging es einem ursprünglich für Oboe und Violine geschriebenen Doppelkonzert von Vivaldi, bei dem es die Geigerin Zuzana Schmitz-Kulanova allerdings nicht leicht hatte, sich gegen den strahlenden Klang der Trompete zu behaupten.
Das Orchester bot zwei ausdrücklich so genannte „Weihnachtskonzerte“ von Manfredini und Giuseppe Sammartini. Bei letzterem war zu hören, wie die Konvention barocker
Figurenkomposition vor allem im ersten Satz durch subjektiven Ausdruckswillen aufgebrochen wurde. Für beide Stücke charakteristisch die idyllischen Pastoralsätze. Diese typische Weihnachtsmusik mit ihrem wiegenden Schwingen soll das Kölner Karnevals-Schunkeln inspiriert haben. Zum Schluss brachten Ottorino Respighis „Alte Tänze und Lieder“ die melancholische Beschwörung einer alten, vermeintlich heilen Welt, die sich am Ende zu einer heftigen Passacaglia steigerte.
Der Dirigent Johannes Klumpp zeigte bemerkenswertes Talent als Moderator, der nicht nur fundiert, sondern auch humorvoll und locker durch das Programm führte.
Nach den musikalischen gab es dann kulinarische Genüsse im Restaurant „Villa Vue“, dessen Name sich auf die grandiose Aussicht auf Werden und den Baldeney-See bezog, die durch das Wetter leider etwas getrübt wurde. Völlig ungetrübt war der Genuss des Buffets, so dass von vielen Casino-Freunden zu hören war :“Hier waren wir nicht das letzte Mal.“
Dy